Mieten statt kaufen

Immer mehr Händler bieten ihre Ware zur Miete an – und immer mehr Konsumenten mieten Produkte anstatt sie zu kaufen. Verbraucherschützer sehen das nicht ohne Sorge. 

Rent to own. Immer öfter haben Verbraucher die Wahl, ob sie Produkte kaufen oder nur ausleihen wollen. Große Händler wie Otto, Media Markt, Saturn, Real oder Tchibo bieten derlei Mietangebote bereits an. Ganz ohne Gefahren für Verbraucher ist das neue Geschäftsmodell laut Verbraucherschützern allerdings nicht. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Splendid Research fühlt sich knapp die Hälfte der deutschen Konsumenten von Mietangeboten angesprochen. In vielen Bereichen ist das Prinzip Nutzen statt Besitzen längst Alltag. Streaming-Dienste für Musik wie Spotify ersetzen die eigene Platten- oder CD-Sammlung, Autoverleiher wie Car2go ermöglichen Mobilität ohne eigenen Pkw. 

Für Handelsexperte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU: “Für den Handel ist es ein Problem, wenn die Kunden ein Produkt zu lange nutzen – etwa wenn derselbe Fernseher fünf Jahre oder länger im Wohnzimmer steht.” Durch das Vermieten komme viel schneller der Zeitpunkt, an dem sie dem Kunden ein neues Angebot machen könnten. Außerdem machten die Leihangebote die Preise zumindest auf den ersten Blick günstiger und könnten damit neue Käuferschichten erschließen (wir berichteten).

Ganz ungefährlich sind die Mietofferten allerdings nicht. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät, bei den Angeboten mitzurechnen. “Mieten kommt meist viel teurer als Kaufen”, so die Verbraucherschützer. Besonders für Verbraucher, die gleich mehrere Mietangebote nutzten, könne es ein böses Erwachen geben. “Die scheinbar überschaubaren Monatssummen pro Gerät türmen sich über lang zu horrenden Beträgen.”

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