Der Handyhersteller Vertu hat laut britischem „Telegraph“ und „BBC“ Insolvenz angemeldet. Die Produktionsstätte wurde geschlossen, rund 200 Mitarbeiter verlieren ihren Job.
Bereits seit längerer Zeit gab es Gerüchte über nicht gezahlte Gehaltsabrechnungen in den edlen Hallen von Vertu. Auch Lieferanten sollen über ausstehende Forderungen klagen. Laut „Telegraph“ lief die Produktion der Luxus-Handys in den letzten Wochen auf Sparflamme, die Insolvenz wurde angemeldet. Allerdings scheint es noch einige Unklarheiten zu geben, auch die Rolle von Hakan Uzan, aktueller Gesellschafter von Vertu, scheint nicht restlos geklärt, laut „BBC“ wolle er an dem Unternehmen festhalten.
Die Krise in Daten
1998: Nokia gründete den Luxus-Handy-Hersteller Vertu.
2012: Vertu wird an den schwedischen Finanzinvestor EQT verkauft, der Hauptsitz bleibt in Hampshire in England.
26. Juni 2017: Mitarbeiter und Zulieferer warten auf ihr Geld, Vertu kann die Rechnungen dem Vernehmen nach nicht begleichen und fährt die Produktion herunter.
29. Juni 2017: Ein Vertreter der Vertu Corporation Ltd bestätigt, dass Vertu tatsächlich zahlungsunfähig sei, ein Insolvenzverfahren wird eröffnet. Es wird von 128 Millionen britischen Pfund an Schulden ausgegangen. Wie hoch sie tatsächlich sind, muss geprüft werden.
01. Juli 2017: Die Krise trifft nun auch die Konsumenten: Zusätzliche Services werden gestoppt, was die rund 40.000 Pfund wertvollen Handys quasi praktisch unbrauchbar mache. Vertu lässt sich noch nichts anmerken und wirbt auf seiner Homepage damit, dass ab September diesen Jahres neue Vertu-Dienste an den Start gehen sollen.
11. Juli 2017: Nun ist es klar: Vertu muss die Produktionsstätte schließen, was auch heißt, dass die 200 Mitarbeiter ihren Job wohl verlieren werden.
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