Die Swatch Group hat 2015 weniger Umsatz gemacht: Der starke Franken sowie die Probleme in Hongkong machten dem Konzern 2015 zu schaffen.
Der Nettoumsatz der Swatch Group lag mit 8,45 Mrd. Franken zu konstanten Wechselkursen um -0,9 Prozent unter dem Vorjahreswert, zu aktuellen Wechselkursen waren es -3 Prozent. Der Betriebsgewinn sank um -17 Prozent, der Konzerngewinn sank um -21 Prozent auf 1,1 Mrd. Franken.
Erwartung verfehlt
Die Swatch Group macht die Währungsverschiebung dafür verantwortlich, dass der Betriebsgewinn stärker gesunken ist als der Umsatz. Diese hätte nicht nur Anfang des Jahres mit dem Frankenshock, sondern auch in der zweiten Hälfte stattgefunden. In einem Gespräch von Swatch Group-CEO Nick Hayek mit der NZZ verdeutlichte dieser: Wenn einzelne Währungen schwächer würden, passe die Gruppe die Preise nicht ständig nach oben an, was sehr stark auf die Margen drücke. Umgekehrt senke man im Gegensatz zur Konkurrenz auch keine Preise.
Die negative Umsatzentwicklung überraschte dann auch den Swatch Group-Chef Hayek. Noch Ende Oktober gab er sich optimistisch, doch dann passierten die Terroranschläge in Paris. Die bereits spürbare Abschwächung verschärfte sich durch die Einführung biometrischer Visa für Chinesen in Europa.
Allerdings erwarte man eine baldige Entspannung der Situation, denn schon der Januar zeigte ein gutes Wachstum im Gegensatz zum Vorjahr. Die Swatch Group erwartet für das gesamte Jahr eine Steigerung von 5 Prozent in Lokalwährung. Auch wenn der Export von Schweizer Armbanduhren generell in 2015 um 3,6 Prozent zurückging, was sich mit dem Einbruch des chinesischen Marktes erklären lässt.
Ausblicke
Große Hoffnung setzt man vor allem in die Marke Omega, die unter anderem der offizielle Zeitmesser der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro ist. Außerdem soll Tissot, der offiziellen Zeitnehmer der NBA, der Frauen-Basketball-Liga WNBA und der NBA Development League, für Auftrieb sorgen. Das ließ sich Tissot einiges kosten: Der Vertrag mit der NBA ist für die nächsten sechs Jahre abgeschlossen und verschlingt jährlich 25 Mio. Franken. Hinzu kommt ein erhöhter Verkaufsaufwand, um vom Marketingeffekt profitieren zu können. Jedoch erhofft man sich mit einer guten Positionierung auf dem nordamerikanischen Markt, auch weltweit substanzielle Mehrabsätze generieren zu können.
No Comments