Selten hat ein Gerücht so hohe Wellen geschlagen. Wird Breitling verkauft? Groß ist die Angst der Insider, dass eine der letzten unabhängigen Uhrenmarken verloren geht. Ein Unternehmenssprecher hat mittlerweile dementiert. Das Gerücht hält sich trotzdem.
Erstmals aufgekommen ist das Gerücht Mitte November. Breitling würde sich bereits in „einem Verkaufsprozess“ befinden. Ende November legte die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Detailinformationen nach. Das Unternehmen werde bei der Suche nach einem Käufer von einer Investmentbank beraten. Der Verkaufsprozess befinde sich allerdings noch in einer frühen Phase, eine Entscheidung sei noch nicht gefällt worden.
Auch die ersten Gerüchte über mögliche Käufer wurden gestreut. Am ehesten kämen für den Kauf große Luxusgüterkonzerne in Frage. „Wir nehmen zu diesem Gerücht keine Stellung“, dementierte daraufhin Breitling-Sprecher Steven Biedert auf Anfrage. Immerhin: Im Zuge der Gerüchte kamen neue Zahlen auf den Tisch: Laut René Weber, Analyst bei der Bank Vontobel, mache Breitling im Jahr 2015 mit rund 400 Mitarbeitern rund 370 Millionen Schweizer Franken Umsatz. Auf seiner Liste der umsatzstärksten Schweizer Uhrenmarken rangiert Breitling auf dem 20. Platz.
Dass aber überhaupt ein so reges Interesse an Information zu diesem Thema herrscht, ist ein Zeichen der besonderen Stellung von Breitling innerhalb des Marktes. Die Marke ist so klar positioniert wie kaum eine andere und hat eine treue Kundschaft. Wird es Breitling ergehen wie Tissot, Omega, Longines (Swatch Group), wie Tag Heuer, Zenit, Hublot (LVMH), wie Cartier, Piaget, IWC (Richemont) oder sogar wie Eterna (China Haidian) und Frédérique Constant (Citizen), die nach Asien verkauft wurden? Es dauerte nicht lange, bis das Gerücht in den sozialen Medien weitergesponnen wurde. Die zentrale Frage: Wer würde kaufen? Viele Möglichkeiten wurden genannt, aber letztlich ist alles nur Spekulation.
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